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Produktionen 2021

Erstmals bieten die Sommerspiele Eberndorf ihrem Publikum zwei Produktionen an:

Frühere Verhältnisse

Posse mit Gesang von Johann Nestroy (1862)

 

Seit seiner Hochzeit mit der aus guten Verhältnissen stammenden Josephine versucht Johann von Scheitermann seine einfache Herkunft vor ihr zu verbergen. Der Schwindel droht allerdings aufzufliegen, als sie das gesamte Dienstpersonal kündigt.

Als neues Dienstmädchen bewirbt sich Peppi, die bereits Köchin bei Josephines Vater war und dort die vielen Liebschaften Josephines miterlebt hat, worauf sie die Stelle bekommt. Noch schlimmer wird es aber, als sich ausgerechnet der heruntergekommene Muffl, bei dem der jetzige Hausherr einst selbst Hausknecht war, für diese Stelle bewirbt und ihn schamlos erpresst.

Nach zahlreichen Verwechslungen und Missverständnissen – inklusive ehemaliger Liebschaften und sogar einem Raubüberfall – mündet schließlich aber doch alles in ein Happy-End. „…'s gibt viele gute Menschen, aber noch mehr schlechte Leut'.“

Fotos © Helmut Kutej

Johann Nestroy

Johann Nestroy (1801-1862) entstammte einer angesehenen Wiener Bürgerfamilie. Nach einem begonnenen Philosophie- und Jusstudium begann er 1822 eine Karriere als Opernsänger (Stimmfach Bass) am Kärntnertortheater und an der Wiener Hofoper, wandte sich später aber in erster Linie dem Sprechtheater zu. Sein erstes Engagement als Bühnenautor erhielt er 1831 vom Direktor des Theater an der Wien. Sein großer Durchbruch gelang ihm 1833 mit „Der böse Geist Lumpacivagabundus“.

Als Bühnenautor setzte Nestroy derben Realismus gegen die Tragik und Sentimentalität der Romantik ein. Die vermeintlich oberflächliche Handlung seiner Stücke bricht er durch den Einsatz von eingängigen Couplets. Sein brillanter einzigartiger Sprachwitz und die gut konstruierten Handlungen seiner Possen und Komödien machen ihn bis heute zu einem der größten Meister seines Faches und meistgespielten Autoren.

„Frühere Verhältnisse“ ist sein vorletztes Werk und wurde knapp vier Monate vor seinem Tod in Wien uraufgeführt. „Dass die letzten Rollen, die [Nestroy] sich selbst schreibt, ein Phlegma vortäuschen, durch das jedoch die Satire in ungebrochener Leuchtkraft durchschimmert. […] Dass hier die Fragwürdigkeit sozialer Existenz vorgeführt wird, dass Sein und Schein in einer großartigen Parabel gegeneinandergehalten werden, erfasst kaum jemand.“ (Kurt Kahl, österreichischer Journalist und Autor, 1929-2012)

Nestroys gesellschaftskritische Theaterstücke, die zwar unerbittlich menschliche Abgründe und Schwächen aufzeigen, aber doch stets Sympathie für die „kleinen Leute“ aufbringen, waren bereits mehrfach im Eberndorfer Stiftshof zu erleben: „Einen Jux will er sich machen“ (1977), „Liebesgeschichten und Heiratssachen“ (1990), „Der Talisman“ (2009) und zuletzt „Das Mädl aus der Vorstadt“ (2014).

Besetzung

Johann von Scheitermann, Holzhändler

Markus Druml

Josephine, seine Gattin

Jelka Stern

Anton Muffl, Hausknecht

Hans Prilasnig

Peppi Amsel, Köchin und Schauspielerin

Simona Krajger

Johann Nestroy, Special Guest

Helmut Lechthaler

Regie

Stephan Wapenhans

Bühne & Kostüme

Isabel Toccafondi

Termine

 

Premiere: Freitag, 2. Juli 2021

Weitere Vorstellungstermine:
Do, 8. / Di, 13. / Fr, 16. / Do, 22. / Fr, 23. / Di, 27.  / Fr, 30. Juli
Fr, 6. / Di, 10. August

Beginn: 20.30 Uhr
Dauer: ca. 90 Minuten (keine Pause!)

Kartenvorverkauf ab 1. Juni 2021

Gut gegen Nordwind

E-Mail-Komödie von Daniel Glattauer (2009)

 

Bühnenfassung von Ulrike Zemme & Daniel Glattauer

Bühnenaufführungsrechte vertreten durch den Thomas Sessler Verlag GmbH Wien

Als Leo Leike eines Tages eine E-Mail bekommt, die nicht für ihn bestimmt ist, ahnt er nicht, wie sehr dieser Moment sein weiteres Leben verändern wird. Die Absenderin der E-Mail ist eine gewisse Frau Rothner, die eigentlich nur ein Zeitschriftenabonnement kündigen will.

Dieser kurze zufällige Wortwechsel wird der Grundstein für weitere E-Mails zwischen den beiden. Auch wenn beide vorerst private Themen meiden, entsteht bald ein vertrauensvolles Verhältnis. Nach längerem Zögern entschließen sich die beiden zu einem Treffen, allerdings unter der Bedingung, dass sie sich nicht zu erkennen geben. Langsam müssen sie jedoch realisieren, dass die Gefühle, die sie füreinander empfinden, über das freundschaftliche Maß hinausgehen.

Ein Jobangebot in Boston zwingt Leo zu der Entscheidung, den Kontakt mit Emmi zu beenden. Zuvor möchte er sich aber noch ein einziges Mal mit ihr treffen. Doch als sich Emmi gerade auf den Weg zu ihm machen möchte, kommt alles ganz anders.

 

„Schreiben Sie mir, Emmi. Schreiben ist wie küssen, nur ohne Lippen. Schreiben ist küssen mit dem Kopf.“

Fotos © Helmut Kutej

Daniel Glattauer

© Ingo Petramer

Der Wiener Daniel Glattauer (* 1960) studierte Pädagogik und Kunstgeschichte. Ab 1985 arbeitete er zunächst als Journalist für „Die Presse“, ehe er 1989 zum neugegründeten „Der Standard“ wechselte, wo er bis 2009 Kolumnen, Gerichtsreportagen und Feuilletons verfasste. Seinen Durchbruch als Autor schaffte Glattauer mit dem 2006 veröffentlichten Roman „Gut gegen Nordwind“ („Einer der zauberhaftes Liebesdialoge der Gegenwartsliteratur“ – Der Spiegel). 2009 folgte die Fortsetzung „Alle sieben Wellen“.

Weitere bekannte Werke von ihm, die zum Teil auch als Bühnenfassung erschienen und verfilmt wurden, sind „Der Weihnachtshund“ (2000), „Theo“ (2010), „Ewig dein“ (2012), „Die Wunderübung“ (2014), „Geschenkt“ (2014) und „Vier Stern Stunden“ (2018).

Besetzung

Emmi Rothner

Simone Jäger

Leo Leike

Manuel Dragan

Regie

Stephan Wapenhans

Bühne & Kostüme

Isabel Toccafondi

Termine

 

Premiere: Donnerstag, 1. Juli 2021

Weitere Vorstellungstermine:
Di, 6. / Fr, 9. / Do, 15. / Di, 20. / Do, 29. Juli
Di, 3. / Do, 5. / Do, 12. / Fr, 13. August

Beginn: 20.30 Uhr

Dauer: ca. 2 Stunden 15 Minuten (mit Pause!)

 

Kartenvorverkauf ab 1. Juni 2021

Däumelieschen

Ein interaktives Vorlese-Mitmach-Märchen nach Hans Christian Andersen
für Groß und Klein, ab 5 Jahren, von und mit Manuel Dragan

 

 

Erstmals bieten die Sommerspiele Eberndorf auch ein Theatererlebnis für unser ganz junges Publikum.

 

Gemeinsam mit Däumelieschen erleben die Kinder eine abenteuerliche Geschichte, bei der sie sich in Kröten verwandeln dürfen und aufpassen müssen, dem Fischer nicht ins Netz zu gehen. Gleichzeitig erfahren sie, welche wunderbaren Auswirkungen Hilfsbereitschaft, Gemeinsamkeit und Freundschaft bewirken können.

manuel_dragan.jpg

Der gebürtige Kärntner Manuel Dragan (* 1987) verdankt das südländische Aussehen seinem Großvater und die Spielfreude seinem Vater. Bisherige Engagements führten den ausgebildeten Schauspieler (Diplom am Kärntner Landeskonservatorium) bisher u.a. an das Stadttheater Klagenfurt, die neuebühnevillach, die Komödienspiele Porcia, das Stadttheater Mödling, das Theater Rakete, das Wald4tler Hoftheater, den TheaterSommer Klagenfurt, das Neue Theater Hannover und das Landestheater Dinkelsbühl.


Neben Gesangsunterricht und Zauberkursen hält er seinen Körper mit Kampfsport (Jiujitsu & Kung Fu), Klettersteigen und diversen gefährlichen Tätigkeiten wie Lesen oder Backen fit.

Termine

 

Di, 6. Juli 16.00 Uhr / Mi, 7. Juli 9.30 und 11.00 Uhr / Do, 29. Juli 17.00 Uhr

Fr, 13. August 17.00 Uhr

Dauer: ca. 45 Minuten (keine Pause!)

 

Preis für Kinder und Jugendliche: 1,00 Euro

Preis für Erwachsene: 4,00 Euro

Kartenvorverkauf ab 1. Juni 2021

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